Eine gewagte These, in Zeiten wie diesen, wird es so manchen durch den Kopf schießen. Aufgrund der aktuellen Umstände und Situation auf unserem Planeten vordergründig durchaus verständlich.
Anhaltender Krieg in der Ukraine und kein Ende in Sicht. Neue Krisenherde rund um den Globus,Tote und Verletzte. Der Klimawandel verbunden mit den düsteren Prognosen für eine lebenswerte Zukunft, von Banditen bedrohte Handelswege, eine Teuerung jenseits von Gut und Böse, die ungelöste Flüchtlingsproblematik, trübe Wirtschaftsprognosen und eine Inflation die anscheinend bleibt.
Manche sehen in unseren Breitengraden sogar die Demokratie gefährdet.
Zugegeben, gefühlt war es schon leichter und unbeschwerter das Leben. Zumindest seit ich auf der Welt bin.
„Wir leben einfach in verrückten Zeiten“, hallt es landauf landab.
Der Psychiater Reinhard Haller erteilt dieser Ansicht eine klare Absage. Er meint es sei bloß jene Normalität eingekehrt, wie sie frühere Generationen schon immer gekannt haben.
Diesem Gedanken kann ich durchaus etwas abgewinnen, hat sich doch bei uns eine Art von Raunzerei eingeschlichen, die bei genauer Betrachtung ziemlich unbegründet ist.
Meines Erachtens bedarf es nur ein wenig Mut und einer einfachen Glücksstrategie, schon sieht „die Welt“ völlig anders aus.
Mut dazu, nicht jeden noch so doofen Hype mitzumachen bloß um dazu zu gehören. Mut dazu den von uns erfunden Wohlstand zu überdenken, kritisch zu hinterfragen und weg vom Materiellen eine vollkommen neue Dimension zu geben.
Die Autorin Vivian Dittmar schreibt in ihrem Buch „Echter Wohlstand“ über reich an Zeit, reich an erfüllenden Beziehungen und reich an einer positiven Beziehung zur Schönheit der Natur.
Lässt man sich offenen Herzens darauf ein, stellt man fest wie einfach es ist mutig zu sein und dadurch Glück zu erfahren.
Ein weiterer Puzzleteil jeder Glücksstrategie ist zweifellos Dankbarkeit. Dankbarkeit in dem Sinne, dass wir uns an dem erfreuen was wir haben, an dem was ist und sich nicht von dem locken zu lassen was womöglich fehlt.
„Dankbarkeit ist die Quelle alles Guten“ hat der Gründer des Jesuitenordens , Ignatius von Loyola, bereits im 16. Jahrhundert festgestellt, also in einer Zeit die in Europa von kriegerischen Auseinandersetzungen, Pest und Cholera geprägt war. Und das unter vollkommen anderen Lebensbedingungen als wir sie heute vorfinden.
Machen wir uns also mutig an die Lösung der gestellten Aufgaben heran. Jeder in seinem Bereich ohne dabei das gesellschaftlich Ganze aus den Augen zu verlieren. Stellen wir Äußerlichkeiten, Status und Materielles vermehrt in Frage und wenden wir uns stärker den wichtigen, erfüllenden Bereichen des Lebens zu. Treffen wir Entscheidungen, die wissenschaftliche Relevanz als Grundlage haben, beenden wir ideologischen Egoismus und konzentrieren wir uns auf friedliches Sein, statt auf Habgier und Besitz.
Dass es nicht so weiter gehen kann wie bisher, „wissen“ wir doch alle schon lange. Der Club of Rome hat uns das bereits im Jahr 1972 unmissverständlich mitgeteilt.
Seien wir dankbar dafür, dass wir fähig sind zu denken und zu forschen, um dadurch stets neues Wissen und zukunftsfähige Lösungen zu generieren. Dankbar dafür, dass wir es als Menschheit in der Hand haben unsere Welt so lebenswert wie möglich zu gestalten.
Dadurch können wir berechtigt Hoffnung schöpfen. Hoffnung auf eine positive Zukunft.
In einer (persönlichen) Krise oder in schwierigen Situation uns tatenlos fallen zu lassen unter dem Motto:
“ Es wird schon irgendwie gut gehen,“ würde ins Verderben führen.
Vielmehr müssen wir in solchen Phasen alles unternehmen, um der Hoffnung für einen guten Ausgang Berechtigung zu verleihen. Das kann durchaus anstrengend sein, ist jedoch zumeist lohnend.
Mit diesen Gedanken wünsche ich uns allen ein paar Weihnachtstage, in denen wir uns tief nach Innen bewegen. Weihnachtstage, die uns spüren lassen, wie dankbar wir sein können.
Und danach die eine oder andere mutige Entscheidungen, die uns begeistert und hoffnungsvoll ins neue Jahr starten lässt.
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