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Zum Weltglückstag 2023

Aktualisiert: 21. März 2023

3 Jahre Pandemie, mehr als 1 Jahr Krieg in der Ukraine, 11 % Inflation, explodierende Lebenshaltungskosten, Klimakrise. Alarmmeldungen Tag für Tag.


Natürlich leben wir in bewegten Zeiten. Verunsicherung greift Platz.

Die Gewerkschaften warnen davor, dass sich die Menschen das „normale Leben“ bald nicht mehr leisten könnten. Die Arbeitgeber ächzen unter der Last starker  Gehaltserhöhungen. Das Gesundheitssystem würde jeden Moment zusammenbrechen.  Der von uns allen geliebte und gewohnte Wohlstand sei in Gefahr, verkünden die Medien allwöchentlich.


Was für ein Glück, dass sich die um die es dabei geht, die Österreicher:innen, offensichtlich nicht sonderlich um diese deprimierenden Befunde kümmern.


Immerhin bezeichnet sich die Hälfte der Österreicher:innen bei einer Umfrage als „sehr glücklich“. Nur 1,6 % der Befragten geben an, unzufrieden mit ihrem Leben zu sein.

Im  World Happiness Report liegen wir 2022 übrigens an 11. Stelle.

Besonders zufrieden sind wir mit der Wohnsituation, mit der Familie und dem persönlichen Umfeld.

Als eminent wichtigsten Glücksfaktor nennen 92% die Gesundheit.


Wo es noch hapert? Wieder mal beim „lieben Geld“. 60% der Befragten wünschen sich mehr davon!


Das finde ich schade. Denn einerseits deutet es darauf hin, dass die enormen Sparguthaben offensichtlich einseitig verteilt sind, anderseits scheint unter „Wohlstand“ insbesondere materieller Wohlstand gemeint zu sein.

Darin sehe ich eine große Gefahr. Nämlich jene, dass „Glücklich sein“ zu sehr von Haben und Besitzen abhängt.


Deshalb mein Appell am „Internationalen Tag des Glücks“:


Erfreuen wir uns an jenem Lebensstandard den wir haben. Der ist bei den meisten von uns  ziemlich gut und liegt weit über jenem anderer Erdteile. Das fördert die Dankbarkeit und das Bewusstsein. Unterstützen wir jene, die sozial schwächer sind. Das tut dem Herzgefühl gut.

Suchen wir wieder vermehrt den persönlichen Kontakt. Das tut der Psyche gut.

Pflegen wir Beziehungen und Freundschaften mit ehrlichen Interesse und inniger Zuwendung. Das stärkt den sozialen Zusammenhalt.

Pflegen wir einen fairen Umgang und eine saubere Kommunikation. Das fördert gegenseitiges Verständnis und den Respekt.

Ernähren wir uns vernünftig und bewegen wir uns ausreichend. Unsere Gesundheit und auch das Gesundheitssystem werden uns das danken.

Arbeiten wir begeistert an Lösungen für die Probleme unserer Zeit. Das hält unseren Geist wach und macht uns zukunftsfit.


Gelingt uns noch zusätzlich eine maßvolle Anpassung aller materiellen Begehrlichkeiten an den tatsächlichen Bedarf - kleine Konsumsünden inklusive - bleiben darüber hinaus genügend Mittel um einen brauchbaren Standard auch für die Zukunft zu sichern. Dazu müssen wir uns nur von zumeist selbst auferlegten Zwängen befreien.


„Das Bruttoinlandsprodukt interessiert mich nicht.

Mich interessiert das Bruttoinlandsglück“, sagte der alte König von Bhutan im Jahr 1986!


Ich finde das für einen sehr interessanten Ansatz. Schreibt mir eure Meinung dazu.


P.S.: Das Streben nach „Bruttoinlandsglück“ steht übrigens im Art.9 Abs.2 der nationalen Verfassung von Bhutan.


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